Tierwohl und 3R

Steigende Bedeutung der 3R-Forschung

An der UZH wird intensiv an Methoden geforscht, die es ermöglichen, Tierversuche zu reduzieren oder ganz zu ersetzen.

Forschung an und mit Tieren ist in einigen Forschungs­bereichen not­wendig, um wissen­schaft­liche Fragen zu beant­worten und neue Behand­lungs­methoden und Medika­mente für Mensch und Tier zu ent­wickeln. Die UZH ist sich der Ver­ant­wortung bewusst, die mit solcher Forschung ein­her­geht. Daher ver­pflichtet sie sich zur Umsetzung des 3R-Prinzips, d.h. wenn möglich tier­versuchs­freie Alter­nativen einzus­etzen (Replace), Tier­versuche weit­möglichst zu reduzieren (Reduce) und das Tier­wohl der Versuchs­tiere durch Verbes­serung der Versuchs- und Haltungs­bedin­gungen zu schützen (Refine).

Schutz, Beratung und Weiter­bildung

Ihr Engagement für die 3R zeigt die UZH als Gründungs­mitglied des 2018 eta­blierten Schweizer 3R Kom­petenz­zentrums (3RCC), welches die Um­setzung des 3R Prinzips in der Schweiz fördert. Die UZH verfügt über eine 3R-Koordi­natorin, die eng mit den Tier­schutz­beauf­tragten der Universität zusammen­arbeitet. Ihre Aufgabe ist die Förderung von 3R-Forschung sowie die Beratung und Aus- und Weiter­bildung von Studie­renden, Wissen­schaft­lerinnen und Wissen­schaftler und Tier­pflegenden zum Thema 3R. Zudem ver­tritt sie gemeinsam mit der Prorektorin Forschung die UZH am 3RCC und unter­stützt das Zentrum bei lokalen und nationalen Projekten.

Das Bild zeigt die Immun­fluores­zenz­färbung einer Zell­kultur. Es handelt sich dabei um ein pleomorphes undiffe­ren­ziertes Sarkom. Bei Erwach­senen ist dies die viert­häu­figste bös­artige Neu­bildung des Binde­gewebes. Das Bild stammt aus einem Forschungs­projekt, das 2022 im Rahmen von 3RCC gefördert wurde. Ziel des PhD-Projekts von Alicia Pliego ist es, in Zell­kulturen mit Hilfe von künst­licher Intelli­genz Vor­her­sagen zur Wir­kung von Arznei­mitteln zur Be­hand­lung von Krebs zu ermög­lichen und damit Tier­versuche zu reduzieren oder zu er­setzen. (Bild: Yanjiang Chen)

Steigende Bedeutung der 3R-Forschung

Die steigende Bedeutung der 3R-Forschung an der UZH zeigt sich daran, dass in den letzten Jahren UZH-Forschende sehr erfolg­reich Forschungs­förderung für 3R Projekte am 3RCC einwarben (2018–2022 waren es 2 Mio. CHF). Auch im Natio­nalen Forschungs­programm 79 «Advancing 3R - Tiere, Forschung und Gesell­schaft» ist die UZH stark vertreten: Sie stellt ein Viertel aller geför­derten Projekte. Das Programm wurde vom SNF im Jahr 2022 mit 20 Millionen CHF unter­stützt, von denen bereits 14.9 Millionen CHF an aus­gewählte Projekte vergeben wurde, davon wurden 3.5 Mio CHF von der UZH einge­worben. Es erforscht die ethischen, recht­lichen, sozialen, kultu­rellen und wirt­schaft­lichen Aspekte von Tier­ver­su­chen, widmet sich der wirk­samen Umsetzung der 3R und will trans­parente natur- und sozial­wissen­schaft­liche Grund­lagen erarbeiten, um zu beurteilen, wo die Chancen und Grenzen der 3R liegen.

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