Campus-Storys

Vielfalt leben

Was die UZH aus­macht, sind die Menschen, die hier lernen, lehren, forschen und arbeiten. Entdecken Sie, wie engagierte Persönlich­keiten an der UZH das Gemeinschafts­gefühl stärken und hinter den Kulissen den Universitäts­betrieb am Laufen halten.

Fördert die Vernetzung von Frauen im Fachbereich Betriebswirtschaft: Elif Kuscu.

«Grundlegende Fragen klären»

Elif Kuscu ist Co-Leiterin der Peer-Mentoring-Gruppe für Frauen «Career Elixier» sowie Doktorandin und Lehr­assistentin für nachhaltiges Betriebs­management im Fach­bereich Betriebs­wirtschaft.

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«Als ich mein Doktorat begann, war ich neu in der Schweizer Kultur und in meiner Rolle als PhD-Studentin. Career Elixier war die erste Gruppe, die aktiv auf mich zu­kam und mich zu ihren monat­lichen Mittag­essen einlud. Diese Begegnungen haben mir sehr geholfen, grund­legende Fragen zu klären, zum Beispiel, wie das Lehrstuhl­system funktioniert. Der Aus­tausch mit anderen Mit­gliedern war inspirierend und half mir, von Beginn meiner Pro­motion an einen klaren Forschungs­plan zu ent­wickeln.

Mittler­weile bin ich Co-Leiterin von Career Elixier. Wir unter­stützen unsere Mit­glieder dabei, ihre Forschung zu ver­öffentlichen, Dritt­mittel ein­zuwerben, Beruf und Familie in Einklang zu bringen und ihre Lehrfähig­keiten zu ver­bessern. Zu unserem jährlichen Programm gehören Schreib­klausuren vor Ort und ausserhalb, die den Mitgliedern Zeit und Raum bieten, sich ungestört auf ihre Forschungs­arbeiten zu konzentrieren. Zudem organisieren wir jährlich zwei Workshops, die der Ent­wicklung beruflicher und inter­disziplinärer Kompetenzen dienen. Kürzlich fand beispiels­weise ein Workshop zur Vor­bereitung auf den Arbeits­markt statt. Der nächste ist dem Stimm­training für Präsentationen gewidmet.

Mit Schlüsselpersonen vernetzen

Meine Haupt­aufgabe besteht darin, Ver­anstaltungen zu organisieren und den Überblick über unsere Aktivitäten zu behalten, während meine Co-Leiterin Mingxuan Ma für das Budget zuständig ist. Ich konzentriere mich vor allem darauf, unsere Mit­glieder zu ko­ordinieren und sie bei Bedarf mit Schlüssel­personen zu ver­netzen. Viele der Fähig­keiten, die ich bei Career Elixier erwerbe – sei es im Zeit­management, in der Organisation oder in der Kom­munikation – sind auch für mein PhD-Studium von grossem Nutzen.

Während einer Schreib­klausur erzählte mir eine ehemalige Doktorandin, wie sie bei ihrem ersten Schreib­retreat von anderen Mit­gliedern ermutigt wurde, ihren PhD fort­zusetzen, obwohl sie mit familiären Ver­pflichtungen zu kämpfen hatte. Heute ist sie eine erfolgreiche Assistenz­professorin und hat bedeutende Forschungs­förderungen erhalten. Diese Geschichte hat mir deutlich gemacht, wie wertvoll solche Ver­anstaltungen für unsere berufliche Ent­wicklung sein können.»

Sorgen für zuverlässige Abläufe in der Universitätsbibliothek: Drazen Aulic-Baumgartner (links) und Urs Müller (rechts).

«Wir arbeiten Hand in Hand, helfen ein­ander aus, wenn es hoch zu- und hergeht»

Drazen Aulic-Baumgartner ist im Medien­dienst der Bereiche Geschichte, Kultur und Theologie der Universitäts­bibliothek tätig. Urs Müller ist Liaison Librarian für Griechische, Lateinische und Mittel­lateinische Philologie. Zusammen halten sie den Biblio­theks­betrieb der UZH auf­recht und sind in regel­mässigem Aus­tausch mit Studierenden und Dozierenden. 

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Urs Müller: «Als Liaison Librarian pflege ich den Bestand der Universitäts­bibliothek (UB) Gräzistik & Latinistik: Ich behalte die Neu­erscheinungen in unserem Themen­bereich im Auge und erwerbe die Bücher, die für uns relevant sind. Gleich­zeitig pflege ich einen engen Kontakt zu den Studierenden, Forschenden und Dozierenden meiner Fächer, nehme ihre Fragen und Wünsche ent­gegen und berate sie in informations­wissenschaftlichen Belangen.»

Drazen Aulic-Baumgartner: «Ich bin im Nutzen­dendienst und Medien­dienst des Bereichs Geschichte, Kultur und Theologie tätig: Ich bearbeite Bestel­lungen der Kund­schaft und kümmere mich um ihre An­liegen. Daneben erschliesse ich die erworbenen Medien der Biblio­theken unseres Bereichs, vor allem im Gebiet der Archäologien und der ost­europäischen Geschichte.»

Urs Müller: «Im Lauf des Jahres gibt es ver­schiedene Phasen, in denen es hektisch wird. Eine davon beginnt etwa zwei Wochen vor Vorlesungs­beginn. Dann schicken mir die Dozierenden ihre Listen für die Semester­apparate, also die Literatur für die Lehr­veranstaltungen. Ich schaue, welche Medien schon in der Universitäts- oder Zentral­bibliothek vorhanden sind. Was fehlt, bestelle ich nach. Das kann auch mal ein Bild­band aus einem tschechischen Verlag sein, von dem ich nie zuvor gehört habe.»

Drazen Aulic-Baumgartner: «Dann über­nehme ich und stelle die Bücher in der UB Gräzistik & Latinistik für die Studierenden be­reit. Der Semester­apparat besteht aber nicht nur aus der Sammlung ge­druckter Literatur: Auf Swisscovery kann die Literatur­liste inklusive elektronischer Be­stände ein­gesehen und geteilt werden.»

Urs Müller: «Wenn das Semester begonnen hat, gebe ich Einführungs­veranstaltungen in Informations­kompetenz: Die Studierenden lernen, wie sie ver­schiedene Tools und Daten­banken nutzen können und wie sie sich in einer wissen­schaftlichen Bibliothek zurecht­finden. Da die Kurse häufig mit den Veran­staltungen des Fach­bereiches abgestimmt sind, besteht eine enge Zusammen­arbeit mit den Fach­dozierenden.»

Drazen Aulic-Baumgartner: «Bei uns im Nutzenden­dienst spüren wir den Semester­beginn daran, dass insbesondere die neuen Studierenden zahl­reiche Fragen haben, bei denen wir behilflich sein können. Gegen Ende des Semesters merken wir dafür, dass die Studierenden dringend noch Bücher be­nötigen, um ihre Arbeiten abzu­schliessen. Danach kommen alle Bücher auf einen Schlag zu­rück und wir stellen sie wieder ein.»

Urs Müller: «Drazen und ich arbeiten Hand in Hand, helfen einander aus, wenn es hoch zu- und hergeht. Ich schätze es, dass wir Bibliothekarinnen und Bibliothekare seit Gründung der UB mehr Aus­tausch haben. Es entstand Raum für neue Dienst­leistungen. Die Dozierenden mussten beispielsweise die Literatur für die Semester­apparte früher selbst zusammen­suchen, jetzt machen wir das.»

Drazen Aulic-Baumgartner: «Ja, es gibt tat­sächlich mehr Zusammen­arbeit, weil man sich im engeren Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen be­findet und sich Arbeits­abläufe so leichter koordinieren lassen. Das wurde mit der Gründung der UB ermöglicht.»   

Möchte Studierende ermutigen, sich aktiv einzubringen: Seraina Eisele mit Studienkolleginnen und -Kollegen.

«Mein Anliegen ist Bildung für alle»

Seraina Eisele ist Master­studentin und en­gagiert sich auf viel­fältige Weise in der Uni­versitäts­politik.

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«Als Bachelor-Studentin gab ich einmal einem Mit­studenten im Lichthof Nachhilfe in Physik. Später fragten mich mehrere Personen, die uns ge­sehen hatten, für welches Modul ich Nach­hilfe in Anspruch nehme. Alle sind auto­matisch davon aus­gegangen, dass ich – die Frau – diejenige sei, die Nach­hilfe benötige. Derartige Er­fahrungen gaben den Aus­schlag, dass ich mich bei der Gleichstellungs­kommission des Verbands der Studierenden der Universität Zürich (VSUZH) meldete und so in der Uni-Politik aktiv wurde.

Gleich­stellung geht für mich aber über die Geschlechter­frage hinaus. Bildung für alle, unab­hängig vom jeweiligen Hinter­grund, ist mir ein grosses Anliegen. Dafür setze ich mich als studentische Delegierte in der Erweiterten Universitäts­leitung (EUL), im Senat, im Steuerungs­ausschuss UZH Accessible sowie in ver­schiedenen Gremien des VSUZH ein. Ausser­dem habe ich das feministische Philosophie-Kollektiv in Zürich mit­gegründet und bin Co-Präsidentin der Society for Women* in Philosophy Switzerland (SW*IP CH). Dabei ist es mir besonders wichtig, Gleich­stellung inter­sektional – also auf mehreren Achsen wie beispiels­weise auch in Bezug auf Behinderung oder soziale Herkunft – zu denken.

Hürden abbauen

Ich habe einen Bachelor in englischer und deutscher Sprache und Literatur­wissenschaft ab­solviert und einen zweiten Bachelor in Physik und Philo­sophie. Jetzt bin ich im Master­studium in Philosophie und Gender Studies. Dass ich heute an diesem Punkt stehe, ist keine Selbst­verständlichkeit. Als ehemaliges Heim- und Pflegekind (Careleaverin) gehöre ich zu einer Personen­gruppe, in der gerade einmal ein Prozent eine höhere Aus­bildung schafft. Wir Care­leaverinnen und Care­leaver begegnen strukturellen Hürden, kämpfen mit gesell­schaftlicher Stigmatisierung und bleiben im System meist un­sichtbar. Ich setze mich dafür ein, dass sich dies ändert.

Allzu leicht ver­gessen wir im univer­sitären Alltags­leben, dass unsere Strukturen nicht neutral sind und darin nicht alle die gleichen Chancen haben. Dies merke ich ins­besondere, wenn ich mich für die Rechte von Studierenden mit Be­hinderungen einsetze. Wenn ich konkrete Vorschläge mache, welche die Bildungs­gerechtigkeit hier an der UZH erhöhen könnten, stösst dies oft auf Wider­stand. Regelmässig sagen Dozierende dann, dass etwas schon immer so gemacht worden sei und des­halb nicht geändert werden sollte. Dies ist ein logischer Fehl­schluss – in der Philosophie be­zeichnet als argumentum ad antiquitatem –, denn die Dauer einer Praxis sagt nicht zwingend etwas über deren Qualität aus.

Eine Bildungspolitik, die niemanden vergisst 

Zu Beginn habe ich mich bei meinem Einsatz in der Unipolitik oft de­platziert ge­fühlt. Die Anliegen, die ich ein­brachte, waren vielen fremd, und die Art, wie ich mich aus­drückte, wurde mehr­fach kritisiert. Sicherlich hatte dies viel zu tun mit der Position, von der aus ich sprach: als Frau, Careleaverin, Person mit Be­ein­trächtigung. Es war kein einfacher Weg, aber ich bin froh, dass ich trotz­dem dran­geblieben bin und in den vergangenen Jahren zu vielen wichtigen Ver­änderungen beitragen konnte. Kritik habe ich immer ernst genommen, aber ich habe mich auch bewusst dazu ent­schieden, mit meiner eigenen Stimme zu sprechen und mich in einigen Punkten nicht anzu­passen. Ich möchte alle Studierenden, deren Stimmen aktuell noch zu wenig gehört werden, er­mutigen, sichtbar zu werden und sich aktiv ein­zubringen – ihre Perspektive ist wichtig.»

Sorgt dafür, dass sich alle auf dem Campus Irchel wohlfühlen können: Francesca Moretti.

«Ich helfe überall, wo es mich braucht»

Francesca Moretti ist Springerin im Reinigungs­­team auf dem Campus Irchel.

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«Ich arbeite als Springerin im Reinigungs­team auf dem Campus Irchel. Das heisst, ich helfe über­all dort aus, wo es mich gerade braucht, weil jemand in den Ferien oder krank ist. Wir sind 40 Frauen in unserem Team und sorgen dafür, dass es am Irchel sauber ist, zum Bei­spiel in den Hörsälen, Unterrichts­zimmern, Toiletten und in den Büros der Mit­arbeitenden.

In den Semester­ferien können wir die Hör­säle besonders gründ­lich reinigen, weil sie nicht dauernd be­setzt sind wie im Semester. So ist alles wieder bereit, wenn das Semester an­fängt. Zum Alltag gehört es auch, Fund­gegenstände zum Info­schalter zu bringen. Wir finden jeden Tag Gegen­stände, die jemand vergessen hat: Ladekabel, Brillen, Handys …

Mein Arbeits­tag beginnt um 6.30 und endet um 15.45 Uhr. Mir gefällt meine Arbeit sehr gut. Ich habe zuvor in einem Hotel ge­arbeitet, dort hatte ich am Wochen­ende fast nie frei. Seit ich an der Uni bin, kann ich auch mal an einem ver­längerten Wochen­ende meine Familie in Italien be­suchen.»

Fördert den Dialog zwischen Universität und Gymnasium: Ava Moll im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule Zürich Nord auf dem Campus Irchel.

«Verständnis schaffen»

Ava Moll ist Koordi­natorin für die Zwischen­nutzung Irchel und setzt sich für einen vielfäl­tiges Mit­einander zwischen UZH-Angehörigen und der Kantons­schule Zürich Nord (KZN) ein. 

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«Als Koordinatorin bin ich die zentrale Ansprechperson für die UZH-Angehörigen und für die derzeitige Zwischen­nutzerin, die Kantonsschule Zürich Nord (KZN). Meine Aufgabe besteht einerseits darin, den Schulen den Einstieg in das neue Umfeld zu er­leichtern, und andererseits sicher­zustellen, dass die Interessen der Universität gewahrt bleiben. Dabei bin ich mir bewusst, dass die Zwischen­nutzung kritisch beobachtet wird – genau hier liegt die Heraus­forderung und zugleich der Reiz meiner Aufgabe.

Innovative Lehr-Lern-Projekte bieten eine hervorragende Basis für die Zusammen­arbeit. So entsteht etwa ein Radio­teleskop auf dem Dach eines Irchel-Gebäudes, das sowohl Kantons­schülerinnen und -schülern als auch UZH-Angehörigen zugute­kommt. Auch Initiativen wie die Brown Bag Lunches der Geografinnen und Geografen fördern Ver­netzung und gemeinsame Projekte. Gleichzeitig schaffe ich informelle Platt­formen, um den Austausch weiter zu stärken – etwa durch ein Networking-Event für Universitäts- und Kantons­schulangehörige. Besonders freut mich, wenn Teil­nehmende selbst aktiv werden: Ein Highlight war etwa das gemein­same Poster-Event der Fach­schaften Chemie der KZN und der UZH.  

Tragfähige Lösungen finden

Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist die Vermittlung zwischen ver­schiedenen Interessen. Wenn spezifische Probleme wie Lärm oder Konflikte bei der Raum­nutzung auftreten, bringe ich die Betroffenen in den Dialog, um gemeinsam trag­fähige Lösungen und klare Regeln zu entwickeln. Manche Heraus­forderungen, etwa wenn Schüler die Aufzüge benutzen und so UZH-Mitarbeitende aufhalten, sind nicht immer einfach zu lösen. Mein Ziel ist es stets, eine konstruktive Kommunikations­basis und Verständnis zu schaffen.

 

Mich faszinieren kulturelle Prozesse und die Denkweisen unter­schiedlicher Gruppen. In meiner Arbeit sehe ich Empathie, Offenheit und Kompromiss­bereitschaft als essenzielle Erfolgs­faktoren. Es ist mir wichtig, aufeinander zuzu­gehen und in jeder Situation die best­mögliche Lösung zu finden, immer mit der Bereit­schaft, sich selbst zurück­zunehmen und andere Perspektiven einzu­beziehen.»

Yves Bourloud (Bildmitte) pflegt die Gemeinschaft am Standort Schlieren.

«Alle an einen Tisch bringen»

Als Manager des Campusrats Schlieren stärkt Yves Bourloud die Zusammen­arbeit zwischen den verschiedenen Institutionen, die im Biotechnoprak vertreten sind.

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«Unser Campus vereint Ein­richtungen der UZH, des Universitäts­spitals Zürich (USZ), der ETH Zürich sowie externer Partnerinnen und Partner des Biotechno­parks Schlieren. Diese Vielfalt wider­spiegelt sich auch im Campus­rat, den ich seit seiner Gründung 2023 unter­stütze. Gemeinsam treffen wir uns mindestens viermal jährlich, um Projekte zu planen und deren Fort­schritt zu verfolgen.

Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen klassischen Studierenden­campus, sondern um einen hoch­spezialisierten Life-Science-Forschungs­standort mit diversen Labor­einrichtungen. In diesem Umfeld ist uns die Schaffung einer institutions­übergreifenden Social Indoor Area – eines gemeinsamen Aufenthalts­raums, der den Aus­tausch fördert – ein zentrales Anliegen.

Eine wichtige Aufgabe ist es, das gegen­seitige Verständnis sowohl inner­halb der UZH und der Institutionen als auch nach aussen zu stärken. Letztes Jahr haben wir erstmals die Fakultäts­versammlung der Medizinischen Fakultät hier in Schlieren durch­geführt. Mit dem ersten Open Day haben wir im September die Bevölkerung von Schlieren ein­geladen, mit Führungen und Work­shops für Kinder einen Einblick in unsere Forschungs­tätigkeit zu erhalten.

Sinnstiftenden Beitrag leisten

Meine Arbeit ist auch als Nicht-Forscher sehr befriedigend. Denn meine Aufgabe ist es, instituts­übergreifende Anliegen auf­zugreifen und um­zusetzen. Die Zusammen­arbeit und das Wohl­befinden zu fördern und die gemeinsame Infra­struktur zu verbessern, ist für mich eine sinn­stiftende Tätigkeit in diesem wichtigen Forschungs­umfeld für Krebs­forschung, induzierte Stamm­zell­therapien oder seltene Krank­heiten.

 

Monatlich findet ein gut besuchter Networking-Apéro statt. Ergänzt wird das Angebot durch wöchent­liches Yoga, das im Laufe dieses Jahres um ein Konditions­training erweitert wird. Ein wichtiger Fortschritt für die Studierenden ist die Angleichung der Mensa­preise: Ab 2025 bezahlen sie vergleichbare Preise wie an anderen UZH-Standorten. Das erleichtert die Begegnung in der Mensa und fördert das Campus­leben. Wichtig sind auch kleinere Verbesserungen wie das Auf­stellen von Tischen und Bänken im Freien. Solche Mass­nahmen tragen dazu bei, den Campus Schlieren zu einem besseren Ort für alle zu machen.»

Hält den Betrieb auf dem Campus Irchel aufrecht: Chantal Barth.
Chantal Barth

«Hier ist jeder Tag anders»

Chantal Barth ist Sach­bearbeiterin im Team Kunden­dienst auf dem Campus Irchel. 

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«Am Info­schalter des Campus Irchel ist jeder Tag anders. Zu uns kommen Menschen, die einen Hörsaal suchen oder etwas verloren haben. Manch­mal ver­wechseln die Leute den Campus Irchel mit dem Standort Universität Zürich Zentrum. Ihnen erklären wir, wie sie zum Zentrum ge­langen. Andere fragen nach dem Weg zum Institut für Rechts­medizin, weil sie unter­wegs sind zum Vaterschafts­test. Wir sind im Team Kunden­dienst Campus Irchel zu viert. Neben dem Info­schalter sind wir für die Hörsaal­technik, den Veranstaltungs­dienst und die Parkplatz­verwaltung für die ganze UZH zu­ständig. Wir kümmern uns auch um die Validier­stationen, stellen Bücher in der Bücher­vitrine aus, bewilligen Plakat­aushänge und geben Park­karten für die Food­trucks aus.

Zu unseren Aufgaben gehören ausser­dem die rund 2800 Garderoben­schränke, die den Studierenden am Irchel zur Ver­fügung stehen: Wir machen die Schlüssel­verwaltung und reinigen in den Semester­ferien jene Schränke, die neu belegt werden. Ab und zu vergessen Studierende, den Schlüssel zurück­zugeben. Deshalb müssen wir im Sommer jeweils rund 100 Schlösser aus­wechseln und Schränke leeren. Die liegenge­lassenen Gegen­stände bewahren wir ein halbes Jahr lang auf. Manchmal machen wir lustige Funde, wie Kaffee­maschinen, Unihockey­schläger oder Bikinis, leider aber wird ab und zu auch ein Sand­wich vergessen.

Dass seit dem Sommer 2024 über 2000 Kantischülerinnen und -schüler auf dem Campus zur Schule gehen, hat unseren Alltag nicht gross verändert. Wahr­scheinlich, weil wir auf der anderen Seite des Ge­ländes sind. Ab und zu rufen aber Eltern an, die Sachen suchen, welche ihre Kinder ver­loren haben.

Ich mag an meiner Arbeit, dass sie sehr abwechslungs­reich ist und wir ein ein­gespieltes Team sind. Wir gehören zum Betriebs­dienst Irchel und haben auch einen guten Draht zu den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Teams, zum Beispiel dem Reinigungs­dienst oder der Schliess­verwaltung. Dass wir die UZH-Angehörigen unter­stützen können und so einen Beitrag leisten, damit der Uni-Betrieb läuft, gibt mir ein gutes Gefühl.»

Berät UZH-Angehörige im Umgang mit Daten: Andrea Farnham (rechts).

«Zugängliche Wissenschaft ist mir ein grosses Anliegen»

Andrea Farnham ist Data Steward und wissen­schaftliche Leiterin der Swiss-PrEPared-Studie am Institut für Epi­demiologie, Bio­statistik und Prä­vention.

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«Schon seit meinem PhD ist mir die Zu­gänglichkeit der Wissen­schaft ein grosses Anliegen. Ein Prinzip, das mir besonders am Herzen liegt, sind offene Daten. Das heisst, Daten, welche für die Forschung er­hoben werden, sollten möglichst frei ver­fügbar und nutz­bar sein. Aus diesem Grund en­gagiere ich mich im Netzwerk der Data Stewards. Als Data Steward bringe ich ver­schiedene Teams mit­einander in Kontakt und unter­stütze sie dabei, Daten so aufzu­bereiten und abzulegen, dass man sie in unter­schiedlichen Disziplinen nutzen kann.

Daten über Daten

Meine eigene Forschung ist ein interes­santes Beispiel, denn sie zeigt, dass Dinge, die in der Theorie gut klingen, in der prak­tischen Um­setzung eine Heraus­forderung sein können. Ich bin ver­antwortlich für den wissen­schaftlichen Teil des SwissPrEPared-Programms, in welchem insgesamt rund 9000 Personen das Medikament PrEP erhalten. Dieses beugt Ansteckungen mit dem HI-Virus vor. Das Programm wird von einer Studie be­gleitet, in der wir unter anderem Gesund­heitsdaten der Teil­nehmenden auswerten.

Diese Daten sind sehr sensibel und müssen ent­sprechend geschützt werden. Deshalb sind die Möglich­keiten, die Daten zu teilen, stark ein­geschränkt. Im Netzwerk der Data Stewards habe ich gelernt, dass ich statt der Daten beschreibende Angaben dazu, so genannte Meta-Informationen, auf­bereiten und teilen kann. So erfahren andere Forschende zumindest, welche Daten wir haben und sie können bei uns ein Gesuch ein­reichen, wenn sie sie nutzen möchten. Die Kontakte im Netzwerk der Data Stewards haben mir sehr geholfen, zu ver­stehen, wie Meta-Daten strukturiert sein müssen.

Know-how-Transfer

Meine eigene Rolle als Data Steward sehe ich pragmatisch: Wenn ich im Austausch bin mit anderen Gruppen, dann weise ich sie auf die Unter­stützungsangebote hin. Viele wissen zum Beispiel nicht, dass die Abteilung Science IT in der Zentralen Informatik kostenlose Beratungen zum Umgang mit Daten an­bietet.

Ursprüng­lich trafen wir uns im Netz­werk jeden Monat. Dabei ging es vor allem darum, unser gegen­seitiges Wissen aus­zutauschen, welche Ressourcen und Hilfsmittel wo vorhanden sind. Inzwischen treffen wir uns viertel­jährlich, abwechselnd online und live. Ich mag die persönlichen Treffen, denn sie bieten eine gute Gelegen­heit, die Beziehungen zu vertiefen. Normaler­weise bewegen wir uns als Forschende ja vor allem im eigenen Umfeld. Durch mein Engage­ment als Data Steward habe ich Einblick in viele Bereiche der Universität er­halten, die ich vorher nicht gekannt habe.

Effizienzgewinn

Für mich ist das Engagement auch insofern ein Gewinn, als es die Arbeit unserer Gruppe effizienter gemacht hat. Wir mussten nicht mehr alles selber neu erfinden, sondern konnten von den Er­fahrungen und dem Wissen anderer profi­tieren. Das ist mein Haupt­argument, wenn ich andere Gruppen überzeugen möchte, ihre Daten offen und zu­gänglich zu machen. Am Anfang ist der Auf­wand vielleicht gross, aber auf die Dauer macht es die Arbeit ef­fizienter.»

Marian Bohl gewährleistet, dass die Anliegen und Bedürfnisse des administrativen und technischen Personals (ATP) Gehör finden.

«Brücken bauen»

Marian Bohl ist Vertreter des ad­ministrativen und technischen Personals (ATP) in der Kommission Lehre und Studium sowie Product Owner und Business Analyst in der Abteilung Student Lifecycle eServices.

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«Seit meinem Doktorat engagiere ich mich für ein kon­struktives Mit­einander und die Interessen­vertretung der Stände, denen ich angehöre. Da ich inzwischen Mit­glied des ATP bin, vertrete ich diesen Stand in der Kommission Lehre und Studium und kann dort mit meiner Er­fahrung als ehemaliger Dozent und Doktorand Brücken bauen.

Ich bin davon überzeugt, dass eine Organisation nur dann optimal funktioniert, wenn ihre Mitglieder Ver­antwortung über­nehmen und sich aktiv einbringen. Es braucht immer Menschen, die dafür sorgen, dass die Perspektive der­jenigen, deren Arbeit betroffen ist, in die Entscheidungs­prozesse einfliesst.

Meine Tätigkeit in der Kommission war mit ausschlag­gebend dafür, dass ich seit letztem Jahr wieder im Bereich Lehre und Studium arbeite. Die Kommissions­arbeit ermöglicht mir einen früh­zeitigen Einblick in strategische Entwicklungen im Bereich Lehre und Studium und fördert durch den direkten Aus­tausch mit den anderen Kommissions­mitgliedern eine enge Vernetzung.

Perspektive des ATP einbringen

Während die Diskussionen in der Kommission Lehre und Studium oft von den Bedürfnissen der Studierenden, Dozierenden, Professorinnen und Professoren bestimmt werden, setze ich mich dafür ein, auch die Perspektive des ATP sicht­bar zu machen. Im Unterschied zu Studierenden, Nachwuchs­forschenden oder Dozierenden bleibt das ATP in der Regel lang­fristig im Lehr­betrieb tätig, trägt wesentlich zum Erhalt institutionellen Wissens bei und leistet so einen wert­vollen Beitrag zur Stabilität und Weiter­entwicklung der Organisation, von der letztlich alle profitieren.

Zum Beispiel habe ich für die Diskussion über die Regeln zur Bereit­stellung von Plagiat­software die Perspektiven meiner ATP-Kolleginnen und -kollegen eingeholt, die sich als Studien­programm­koordinatoren oder -beraterinnen regel­mässig mit diesem Thema befassen. Gemeinsam setzten wir uns dafür ein, dass Studierende die von der UZH angebotene Plagiat­software eigenständig nutzen können. Es hat mich sehr gefreut, dass die ATP-Sichtweise von der Mehrheit der Kommission unter­stützt wurde.

Fingerspitzengefühl gefragt

An der Arbeit in der Kommission schätze ich besonders die konstruktive Gesprächs­kultur und das starke Engage­ment aller Beteiligten. Dennoch gibt es viele Themen, bei denen die Aufgaben und Interessen des ATP nicht im Fokus stehen. In solchen Situationen ist Finger­spitzen­gefühl gefragt, um zurück­haltend zu bleiben und Beiträge gezielt nur dann ein­zubringen, wenn sie tat­sächlich einen Mehr­wert schaffen.»

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