Silvia Steiner (66) studierte Rechts­wissen­schaften an der UZH und pro­movierte an der Universität Lausanne. Die Mitte-Politikerin war Staats­anwältin und Polizei­offizierin und ist seit 2015 Regierungs­rätin des Kantons Zürich und Vorsteherin der Bildungs­direktion. Sie ist auch Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungs­direktorinnen und -direktoren (EDK). Als Bildungs­direktorin ist sie zugleich Präsidentin des Universit­ätsrats der UZH.
Silvia Steiner (66) studierte Rechts­wissen­schaften an der UZH und pro­movierte an der Universität Lausanne. Die Mitte-Politikerin war Staats­anwältin und Polizei­offizierin und ist seit 2015 Regierungs­rätin des Kantons Zürich und Vorsteherin der Bildungs­direktion. Sie ist auch Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungs­direktorinnen und -direktoren (EDK). Als Bildungs­direktorin ist sie zugleich Präsidentin des Universit­ätsrats der UZH.

Die Präsidentin des Universitäts­rats und der Rektor der UZH im Gespräch

«Mehr Spiel­raum für kreative Leis­tungen»

Bildungs­­direktorin Silvia Steiner und UZH-Rektor Michael Schaepman diskutieren im Inter­­view über die Aus­­wirkungen von generativer Künstlicher Intelligenz auf die Bildung, über inter­nationale Zusammen­­arbeit in der Forschung, Rede­­freiheit und den Umzug von Kantons­­schulen auf den Campus Irchel.

Von 2024 bis 2033 werden mehrere Zürcher Kantons­schulen nach­einander auf den Campus Irchel ziehen. Dazu passt das Motto dieses Jahres­berichts – «Gemein­sam Grenzen über­winden». Wie sind die Vorber­eitungen für den Umzug angelaufen?

Silvia Steiner: Das Projekt hat mir von Anfang an grosse Freude gemacht. Die UZH zeigt sich als gross­zügige Gast­geberin. Ich bin beein­druckt, wie sich die UZH und die Kantons­schulen auf die gemein­same Nutzung des Campus vor­bereiten. Wir haben bereits eine Projekt­gruppe gegründet, die sich Gedanken dazu macht, wie dieses Mitein­ander für beide Seiten frucht­bar werden kann. Man spürt auf beiden Seiten den Willen, sich aufein­ander einzu­lassen, gemein­sam Neues auszu­probieren und für alle Betei­ligten das Beste heraus­zuholen.

Die Lösung erlaubt es, mehrere Kantons­schulen nach­einander baulich zu sanieren. Birgt sie noch weitere Chancen?

Michael Schaepman: Ich erinnere mich noch, wie ich als Pfad­finder auf dem Irchel-Areal umher­streifte, da­mals, als es noch fast unbe­baut war. Inzwi­schen ist hier der attraktivste und leben­digste Bildungs­campus der Schweiz entstan­den, und bald werden Mittel­schülerinnen und -schüler noch mehr Leben aufs Gelände brin­gen. Viele von ihnen werden sich anste­cken lassen von der Faszi­nation für die Wissen­schaft. Dieses Miteinan­der von gymnasialer und universitärer Bildung ist schweiz­weit einmalig. Wir freuen uns auf einen offenen, durch­mischten Campus, der Raum bietet für gemeinsa­mes Lernen, Lehren, Forschen und Aus­probieren – und allen Betei­ligten frische Impulse vermittelt.

Michael Schaepman (58) studierte und promovierte an der UZH. Nach Forschungs­aufenthalten in den Niederlanden und den USA kehrte er 2009 als Professor für Fern­erkundung an seine Heim­universität zurück. 2014 wurde er zum Prodekan und 2016 zum Dekan der Mathematisch-­natur­wissenschaftlichen Fakultät ernannt. Als Mitglied der Universitäts­leitung war er von 2017 bis 2020 für die Bereiche Forschung, Innovation und Nachwuchs­förderung zuständig, seit 2020 ist er Rektor der UZH.

Steiner: Aus meiner Sicht liegt ein grosser Mehr­wert dieser Lösung auch darin, dass sie den Dialog fördert. Es ist wichtig, dass die beiden Bildungs­stufen gegen­seitig ihre An­liegen und Sicht­weisen kennen und ver­stehen. Das Projekt HSGYM sorgt seit 17 Jahren dafür, dass dieser Dialog konti­nuierlich geführt wird. Der bevor­stehende Umzug der Schulen auf den Irchel bewirkt, dass der Aus­tausch noch intensiver geführt wird. Die Schulen und die Universität machen gemein­same Erfahr­ungen, von denen unser ganzes Bildungs­system auch auf lange Sicht profi­tieren wird.

«Man spürt bei der UZH und den Kantons­schulen den Willen, gemeinsam Neues auszu­probieren.»

Silvia Steiner

Ein Thema, das Schulen ebenso betrifft wie die Universität, ist die digitale Transformation. Wie verändert sie den Wissenserwerb?

Schaepman: Früher wurde lexika­lisches Wissen fast ausschliess­lich in Büchern gespeichert und über Bücher vermittelt. Heute ist es jederzeit in vielfäl­tigster Qualität im Internet verfüg­bar, und generative KI unterstützt uns bei der Erschliess­ung und Synthese dieses Wissens. So verlagert sich das Gewicht auf den Erwerb und die För­derung kognitiver Kompetenzen. Das ist eine ganz grosse Chance: Wir gewinnen mehr Spiel­raum für kreative Leistungen – die früher eher in Verbots­zonen der Schule zum Tragen kamen, etwa beim Schreiben möglichst zweck­dienlicher Spick­zettel. Die Heraus­forderung besteht in der Zunahme sich immer schneller ändernder Informationen. Wir müssen lernen, sie sinnvoll zu dosieren und ihre Qualität richtig einzu­schätzen.

Ist unser Bildungs­system angesichts der Geschwin­digkeit der digitalen Entwick­lung richtig auf­gestellt?

Steiner: Ich glaube, dass wir mit der Einführ­ung des kompetenz­orientierten Unterrichts in den letzten Jahr­zehnten dafür die richtigen Voraus­setzungen geschaffen haben. Schüler­innen und Schüler sollen weniger vorgegebene Inhalte aus­wendig lernen, dafür aber Zusammen­hänge besser verstehen und eigen­ständig Lösungen finden, wie sie Heraus­forder­ungen meistern können. Damit bereiten wir sie gut vor auf die Anfor­derungen einer digitalen Gesellschaft.

«Die Heraus­forderung ist, Informationen sinnvoll zu dosieren und ihre Qualität richtig einzu­schätzen.»

Michael Schaepman

Was passiert, wenn Schüler oder Studierende fort­­geschritt­ener sind im Umgang mit neuen Techno­­logien als Lehrende?

Steiner: Lernen heisst nicht, dass vorne jemand steht, der alles weiss. Unter­richt bedeutet auch, vonein­­ander zu lernen. Dazu gehört, dass nicht nur die Älteren den Jüngeren etwas bei­­bringen, sondern auch umge­kehrt. Die Digital­­isierung ist auch eine Chance, Brücken zwi­schen den Gene­­rationen zu schlagen. Menschen haben unter­schied­liche Stärken. Einige Lehr­­personen sind digitale Cracks, andere haben andere Quali­­täten, die ebenso wichtig sind. Sie ergänzen sich und lernen von­ein­ander.

Was bedeutet es für unser Bildungs­system, wenn schriftliche Leistungs­nachweise, wie zum Beispiel Schul­aufsätze oder Seminar­arbeiten, in Zukunft mithilfe von generativer KI geschrieben werden?

Steiner: Die Frage stellte sich vor Jahr­zehnten ähnlich, als Taschen­rechner eingeführt wurden. Die Schulen müssen klären, in welchen Settings sie den Einsatz von generativer KI erlauben und in welchen nicht. Grund­sätzlich finde ich, dass Schulen – vor allem auf den hö­heren Stufen – einüben sollten, wie man auf sinn­volle und verantwort­ungsvolle Weise Künstliche Intelligenz einsetzt. Das kann auch auf der Ebene von Leistungs­nachweisen geschehen, wenn gleich­zeitig überprüft werden kann, dass die Lernenden die Inhalte auch ver­standen und durch­drungen haben. Je mehr KI man zulässt, desto anspruchs­voller wird es natürlich, die Eigen­leistung der Schüler­innen und Schüler zu beurteilen.

Schaepman: Es wäre ein Fehler, alther­gebrachte Prüfungs­modelle und Beurteilungs­mass­stäbe einfach ins KI-Zeitalter zu über­tragen. Dann wären wir nur noch mit der Frage beschäftigt, wie wir Betrug verhindern oder auf­decken können. Viel wichtiger und interessanter ist aber die Frage, wie wir Kreativität fördern und hono­rieren können. Wir sollten also neue Prüfungs­modelle ent­wickeln, die es den Lernen­den erlauben, ihre kognitiven Eigen­leistungen auch in Arbeiten, die sie mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellt haben, unter Beweis zu stellen

«Lernen heisst nicht, dass vorne jemand steht, der alles weiss.»

Silvia Steiner

Brauchen wir neue Regeln für den Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz?

Steiner: Speziell im Bereich Daten­schutz und Privat­sphäre fehlen zum heutigen Zeit­punkt klare Regeln. Daran müssen Politik, Bildung und Wissen­schaft gemein­sam arbeiten. Den Universitäten kommt dabei eine wichtige Rolle zu, sie unter­stützen die Diskussion mit ihrer Expertise. Aber es wäre ein Irrtum zu glauben, dass wir über Reglemen­tierung allein einen guten Um­gang mit KI finden.

Schaepman: Einver­standen! Die Förderung des kompe­tenten Umgangs mit generativer KI ist wichtiger und wirksamer als ihre Reglemen­tierung. Man unter­schätzt das Tempo und die Eigen­dynamik der techno­logischen Entwicklung, wenn man glaubt, sie durch umfang­reiche Gesetze einhegen zu können. Zudem bergen voreilige Reglemen­tierungen die Gefahr, erwünschte Inno­vation zu behindern.

«Die Förderung des kompetenten Umgangs mit generativer KI ist wirksamer als ihre Reglemen­tierung.»

Michael Schaepman

Die UZH hat 2023 eine Digital­strategie verab­schiedet. Darin setzt sie sich unter anderem das Ziel, die Chancen Künstlicher Intelligenz in Forschung, Lehre und Services proaktiv zu nutzen – in Abwäg­ung der Möglich­keiten und Risiken. Was heisst das zum Beispiel?

Schaepman: Das heisst zum Beispiel, dass wir als Indi­viduen lernen müssen, auf mündige Art mit generativer KI um­zugehen. Dazu müssen wir verstehen, wie sie ar­beitet. Je grösser die Daten­mengen sind, mit der sie gefüttert wird, desto stärker sinkt die durch­schnittliche Aussage­kraft der einbe­zogenen Daten und desto grösser wird das Risiko flacher oder verzerrter Ergebnisse. Gesell­schaftlich ohnehin schon stark verbreitete Denk­schablonen, Sprach­muster oder Vorur­teile werden noch dominanter, weil KI sie bevorzugt – zumindest heute noch. Es liegt in unserer individuellen Verantwor­tung, dies zu erkennen und auszu­gleichen, wenn wir generative KI nutzen. Wie gut uns das gelingt, hängt von unserem Reflexions­vermögen, unserer Sensibilität, unserer Bildung ab. 
Eine Aufgabe der Wissen­schaft wiederum ist es, Künstliche Intelligenz «schlauer»  – im Sinne kognitiver Fähig­keiten – zu machen und Lösungen für ihren Einsatz in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Recht oder Medizin zu entwickeln. An der Schnitt­stelle von digitaler Technologie und Gesellschaft hat die UZH in den letzten Jahren bedeutende Forschungs- und Lehr­kapazitäten aufgebaut. Im Rahmen der Digital Society Initiative (DSI) und mit Hilfe der Digital­isierungs­initiative der Zürcher Hoch­schulen (DIZH) haben wir allein 2023 acht neue Professuren geschaffen, seit 2016 über dreissig. Dabei handelt es sich um zusätzliche Investitionen in eine digitale Zukunft, die zur normalen institu­tionellen Weiter­entwicklung der UZH hinzu­kommen.

Wie unter­stützen sich die Zürcher Hochs­chulen gegenseitig im Hinblick auf digitale Entwick­lungen?

Steiner: Die digitale Transfor­mation ist ein klassisches Quers­chnitts­thema. Alle sind davon betroffen, deshalb lohnt sich hier die Zusammen­arbeit besonders. Die 2020 lancierte DIZH hat dazu geführt, dass die beteiligten Hoch­schulen – die UZH, die ZHAW, die ZHdK und die PHZH – viel stärker miteinander koope­rieren als jemals zuvor. Die Themen reichen von Cyber­sicherheit über Gesundheit bis hin zu digital unterstütztem Krisen­management. Ausserdem fördert die DIZH innovative Entwick­lungen in der Lehre. Diese Zusammen­arbeit müssen wir weiter­hin stärken.

Lassen Sie uns beim Stich­wort Hochschul­koopera­tionen auf die inter­nationale Ebene wechseln. Wie entwickelt sich die Zusammen­arbeit innerhalb der Hochschul­allianz Una Europa, der die UZH vorletztes Jahr beigetreten ist?

Schaepman: Die elf Universi­täten, die das Netz­werk Una Europa bilden, unterstützen sich gegen­seitig auf mehreren Entwicklungs­ebenen, zum Beispiel in der Forschungs­förderung und bei der Inter­national­isierung der Lehre. Die UZH ist als Kooperations­partnerin attraktiv und inter­national sehr gut einge­bunden: Neben Una Europa engagiert sich die UZH in mehreren strategischen Partner­schaften und weiteren inter­nationalen Netz­werken, wie LERU und U21. Die globale Ver­netzung der UZH-Forschung insgesamt ist aber viel weit­reichender, als es institu­tionelle Koope­rationen je sein könnten. Wissen­schaft ist ein globales Bezugs­system, in dem Forschende auf vielfältigste Weise miteinander inter­agieren. Neues Wissen entsteht in grenzüber­schreitender Zusammen­arbeit – und im grenzüber­schreitenden Wett­bewerb.

Was wünschen Sie sich im Hin­blick auf die inter­nationale Zusammen­arbeit für die Zukunft?

Schaepman: Die besten Beding­ungen für den wissen­schaftlichen Wett­bewerb bietet für uns der Europäische Forschungs­raum, deshalb ist aus Sicht der UZH eine Teil­nahme der Schweiz an Horizon Europe und den Folge­programmen mehr als erwünscht. Auf der anderen Seite sollten wir mehr Forschungs­koopera­tionen mit Ländern des globalen Südens anstreben. Wir können viel lernen von Forschenden, die einen anderen Blick auf unsere Welt haben als wir, andere Fragen stellen, andere Lösungs­strategien kennen und andere Priori­täten setzen.

«Wir können viel lernen von Forschenden aus Ländern des globalen Südens, die einen anderen Blick auf die Welt haben als wir.»

Michael Schaepman

Wie lässt sich eigentlich die lokale Ver­ankerung der UZH mit ihrer inter­nationalen Orien­tierung verein­baren?

Steiner: Das passt doch sehr gut zusammen! Unsere Hoch­schulen sind einerseits lokal verankert. Gleich­zeitig haben sie eine Wirkung weit über unsere Grenzen hinaus. Diese Mischung ist unser Erfolgs­rezept. Viele Firmen kommen gerade des­wegen hierher, weil sie hier ein stabiles und gleich­zeitig global ausge­richtetes Umfeld inklusive global ausge­richteter Hoch­schulen vor­finden. Welche inter­nationalen Partner­schaften und Koope­rationen die UZH pflegt, entscheidet die UZH selbst. Wenn ich es kann, versuche ich, Türen zu öffnen. Kürzlich konnte ich zum Beispiel ein Memo­randum of Under­standing unter­zeichnen zur wissen­schaftlichen Zusammen­arbeit zwischen dem Kanton Zürich und dem Land Baden-Württem­berg. Umge­kehrt profitiert auch die Politik und damit der Kanton immer wieder von den Hoch­schulen. Ich erinnere hier zum Beispiel an die Corona­pandemie, während der wir dank engem Aus­tausch mit der Wissen­schaft Antworten auf völlig neue Fragen fanden.

Noch ein letztes Thema: Die UZH ist ein Ort der Zusammen­arbeit vieler unter­schiedlicher Menschen aus unter­schiedlichen Diszi­plinen und ein Ort des offenen Diskurses. Welche Aufgaben erfüllt sie damit für die Gesell­schaft?

Steiner: Meinungs­äusserungs­freiheit und ein offener Aus­tausch sind grund­legend in einer demokra­tischen Gesell­schaft. Diese Offen­heit wäre aber wenig wert ohne die Bereit­schaft und die Fähig­keit, einander zuzu­hören, um unterschied­liche Interessen und Sicht­weisen einzu­ordnen und zu verstehen. Die Universität spielt da eine wichtige und sehr anspruchs­volle Rolle, indem sie unterschied­liche Posi­tionen in einen objek­tiven Rahmen setzt und es damit ermög­licht, die gesell­schaftliche Wirklich­keit zu reflek­tieren. Das ist von grosser Bedeu­tung für die Demo­kratie.

«Die Universität ist von grosser Bedeu­tung für die Demokratie.»

Silvia Steiner

Worauf muss die Univer­sität besonders achten, damit sie ihrer Rolle in der Demo­kratie gerecht wird?

Schaepman: Der offene Diskurs an der UZH basiert auf unseren Werten und ethischen Grund­sätzen. Er erfor­dert ein Klima des Respekts und der gegen­seitigen Wert­schätzung, zu dem wir Sorge tragen müssen. Auf­rufe zur Gewalt beispiels­weise tolerieren wir nicht, dement­sprechend haben wir im Herbst 2023 eine Kund­gebung verboten, auf der Hass­parolen verbreitet werden sollten.
Gute Rahmen­beding­ungen für einen leben­digen Diskurs zu schaffen, bedeutet aber auch, Dissens nicht nur zu akzep­tieren, sondern auch eine positive Haltung dazu einzu­nehmen. Der heute wieder viel zitierte Report des Kalven-Komitees an der Universi­tät Chicago aus dem Jahr 1967 hält fest, dass Gedanken­vielfalt, intellek­tuelle Freiheit, Kritik und Wider­spruch unab­dingbar für Erkenntnis­prozesse sind. Er betont auch, dass gute Universi­täten Orte sind, wo Gewiss­heiten erschüttert werden, wo Miss­behagen an bestehenden sozialen Verein­barungen artiku­liert wird und wo neue Lösungen vorge­schlagen werden. Es liegt im Interesse der Gesell­schaft, dass die Universi­täten gerade auch unbeque­men Stimmen, die den Konsens infrage stellen, Raum geben. Gleich­zeitig dürfen sich Universi­täten nicht auf die eine oder andere politische Seite ziehen lassen, sondern sollten als Institu­tionen neutral bleiben. Die UZH ist zum grössten Teil von der öffent­lichen Hand finan­ziert. Das ist ein grosser Vorteil und eine entscheid­ende Voraus­setzung dafür, dass sie als Institu­tion ihre Neutra­lität wahren und einen geeig­neten Rahmen für ein viel­stimmiges Mitein­ander bieten kann.

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