Die Universitären Forschungsschwerpunkte (UFSP) der UZH sind ein Erfolgsmodell mit internationaler Ausstrahlung. Im Bild: Ökonom David Dorn und Politologin Stefanie Walter vom UFSP «Equality of Opportunity».
Die Universitären Forschungsschwerpunkte (UFSP) der UZH sind ein Erfolgsmodell mit internationaler Ausstrahlung. Im Bild: Ökonom David Dorn und Politologin Stefanie Walter vom UFSP «Equality of Opportunity».

Forschung, Innovation, Nachwuchs­förderung

Gemein­sam Grenzen über­winden

Zusammen­arbeit ist ein Schlüssel zum Erfolg in Forschung und Innovation. Deshalb fördert die UZH die inter­diszipli­näre und inter­nationale Ver­netzung.

Um komplexe Zusammen­hänge zu verstehen und wissen­schaftliche Lösungen für gesell­schaftliche Heraus­forderungen zu finden, müssen unter­schiedliche Pers­pektiven mitein­ander verbunden werden. Die Schwer­punkt- und Netz­werk­förderung der UZH unter­stützt Initiativen unter­schied­licher Grösse und Trag­weite für neu­artige inter­disziplinäre Forschung­skoopera­tionen – die, wenn sie sich bewähren, mit Hilfe der Fakultäten verstetigt werden, so dass die einge­setzten Mittel der UZH und der Gesell­schaft auf lange Sicht zugute­kommen.

TRANS­FORM ermög­licht One Health Institut
In diesem Sinne wurde 2023 auch das One Health Insti­tut der UZH gegrün­det. Es handelt sich dabei um das erste Insti­tut seiner Art an einer euro­päischen Universi­tät und zugleich um das erste Institut der UZH, das von drei Fakul­täten gemein­sam getragen wird, nämlich von der Vet­suisse-Fakultät, der Medizi­nischen und der Mathe­matisch-natur­wissen­schaftlichen Fakultät. 
«One Health» steht für einen Forschungs­ansatz, der ver­schiedenste fachliche Gesichts­punkte integriert, um die Wechsel­bezieh­ungen zwischen der Gesund­heit von Menschen, Tieren und Umwelt zu verstehen. Die Grün­dung des Instituts verdankt sich der Eigen­initia­tive von Forschenden sowie einer lang­fristig ausge­richteten Förder­strategie. Die  Anschub­finan­zierung erfolgt über die Förder­linie TRANS­FORM, die 2022 einge­richtet wurde, um Bottom-up-Initia­tiven von Forschenden zu beschleu­nigen, die zu einer struktu­rellen Weiter­entwick­lung der UZH führen. 
2023 wurde im Rahmen von TRANS­FORM die Anschub­finan­zierung für ein neues inter­diszipli­näres Ost­europa­institut und ein Bio­Vision Center gesprochen, das in  Zusammen­arbeit mit der Industrie unter anderem die zukunfts­weisende Analyse von bio­logischen Bild­daten weiter­entwickelt.

Bewährte Netz­werk- und Schwer­punkt­förderung 
Neben der relativ neuen Förder­linie TRANS­FORM bestehen als wichtig­stes Instru­ment zur Schwer­punkt- und Netz­werk­förderung an der UZH die Universi­tären Forschungs­schwer­punkte (UFSP), die auf kompeti­tiver Basis für eine Lauf­zeit von acht oder zwölf Jahren fest­gelegt werden. Die derzeit 13 UFSP haben sich seit ihrer Ein­führung 2005 zu einem inter­national aus­strahl­enden Erfolgs­modell entwickelt. Sie leisten wichtige Bei­träge sowohl für die Forschung als auch die Gesell­schaft. So erhielten beispiels­weise Leitungs­mitglieder des UFSP Light­ChEC (Greta Patzke und David Tilley) 2023 eine Zuwen­dung der Werner Siemens-Stiftung in der Höhe von einer Million CHF.

Die UZH schafft Wissen für die Gestal­tung der Zukunft – dank grenz­über­schreitender Zusammen­arbeit.

Präzi­sions­medizin

Einen Schwer­­punkt in der medizi­­nischen Forschung bildet die Präzi­­sions­­medizin. Die Synergie­­effekte sind hier sowohl im klinischen als auch im prä­­klini­schen Bereich gross. Die Präzi­­sions­­medizin analysiert Muster, wie sich Krank­­heiten wie zum Beispiel Blut­­krebs oder Hirn­­tumoren ent­­wickeln oder aber welche Aus­­wirk­­ungen ein Ereignis wie ein Hirn­­schlag hat – und sucht nach indi­vi­duell wirk­samen Therapien. Dazu braucht es nebst Daten in grosser Menge auch die nötige Infra­­struktur.

Die UZH, die ETH Zürich und die vier universi­­tären Spitäler treiben im Netz­­werk der Universi­­tären Medizin (UMZH) die Entwick­­lung der Präzi­­sions­medizin mit Schwer­punkt Präzi­­sions­­onko­logie voran und haben dafür die drei Forschungs­­zentren The LOOP Zurich, Tumor Pro­filer Center und Compre­hensive Cancer Center Zurich aufge­­baut.

Ein zentrales und verbind­­endes Ele­ment ist die Bio­­medizin­­informatik-Plattform (BMIP), die nach zwei­­jähriger Vorbereit­­ungszeit Ende 2024 in die Test­­phase gehen soll. Sie enthält bio­l­ogische Daten aus Klinik und Forschung wie zum Beispiel Erb­­informa­­tionen oder Bild­­gebungs­­daten. Ziel ist es, die hetero­­genen Daten den FAIR-Prinzipien gemäss (auf­find­bar, zugäng­lich, inter­operabel und wieder­verwend­bar) zu einem homo­genen Daten­pool zu verarbeiten, der nicht nur von den Forschenden der UMZH, sondern der gesamten UZH für Forschungs­projekte genutzt werden kann. 2023 wurde entschieden, auch sämtliche Bio­banken der UMZH in die BMIP zu integrieren, damit auch diese Daten den Forschenden zur Verfüg­ung stehen. Zudem werden seit 2023 weitere Daten-Plattform-Projekte gefördert, wie zum Beispiel die «Zurich Precision Onco­logy for Chil­dren (ZPOC)».

Innova­tion

Als Dreh­scheibe zwischen Forschung und Unter­nehmer­tum beschleunigt der UZH Innovation Hub die Um­setzung von Forschung in die Praxis. Er stärkt mit Lehr­ange­boten die unter­nehmer­ischen Kompe­tenzen von Forschen­den und Studie­renden, zudem unter­stützen Personen­förder­programme wie das «Entre­preneur Fellowship-Programm» sowie die «UZH Innovation Grants» Forschende bei der Umsetz­ung von forschungs­basierten Ideen in Produkte, Services und Anwen­dungen. An vier der acht UZH-Ausgrün­dungen im Jahr 2023 waren Entrepre­neur Fellows beteiligt, zum Beispiel am Spin-off Seito Biologics AG, das eine Therapie für Auto­immun­erkrank­ungen auf den Markt bringen will. Zudem stellt der Innovation Hub für einen auf drei bis vier Jahre befristeten Zeit­raum finan­zielle Mittel für  den Auf­bau strate­gischer Schwer­punkte zur Verfü­gung. 2023 bestanden vier Schwer­punkte: «Life Sciences», «Luft- und Raum­fahrt», «Digitali­sierung» sowie «Gesunde Lang­lebigkeit». Zwei davon haben das Ziel, organi­satorisch und finanziell nach­haltige Cluster­strukturen zu etablieren, 2023 erreicht: Aus dem Schwer­punkt «Gesunde Lang­lebigkeit» entstand das Healthy Long­evity Center, aus dem Schwer­punkt «Luft- und Raum­fahrt» der Space Hub der UZH.

Healthy Longevity Center
Das Healthy Long­evity Center, gefördert mit Zuwen­dungen der Velux-Stiftung, verfolgt neu­artige Ansätze, um funktio­nale Fähig­keiten und die Lebens­qualität im Alter zu fördern. Das inter­nationale Netz­werk, das im Jahr 2023 dreissig Partner­schaften zählte, wurde über Jahre hinweg aufge­baut und hat inter­nationale Standards in der Alterns­forschung etabliert. Es entstand aus zwei inter­diszipli­nären Kom­petenz­zentren und v.a. aus dem 2024 endenden Universi­tären Forschungs­schwer­punkt «Dynamik des Gesunden Alterns».

Space Hub der UZH
Der Space Hub der UZH hat als Scharnier zwischen Wissen­schaft und der auf­streb­enden New Space Economy inter­nationale Bedeu­tung erlangt. Er bündelt unter anderem die Forschung in den Bereichen Erd­beobach­tung, Life Sciences, Astro­physik und Super-Com­puting sowie Auto­nomes Fliegen und Navigation und fördert deren Anwen­dung in der Wirt­schaft. 2023 bestand das Space-Hub-Netz­werk aus 34 Forschungs­gruppen und mehr als 25 Institu­tionen im In- und Aus­land. 2024 wird er eine eigens für seine Zwecke umge­baute Multi­funktions­halle im Innova­tions­park Zürich in Düben­dorf  mit Flug­platz­anschluss beziehen und damit die Beding­ungen für die Zusammen­arbeit mit Firmen nochmals deutlich verbessern.

Inter­nationale Netz­werke

Inter­national­ität ist eine Voraus­setzung für exzellente, wirksame und wett­bewerbs­fähige Forschung – deshalb wird sie von der UZH gefordert und gefördert. 
Ein bedeut­ender Schritt für die UZH war der Bei­tritt zu Una Europa 2022. Die elf Partner­universi­täten dieser führenden euro­päischen Hoch­schul­allianz haben sich zu einer engen Zusammen­arbeit in Forschung, Lehre und Admini­stration verpflichtet. Das Potenzial für die UZH-Forschung ist gross, denn viele besonders forschungs­starke Bereiche an der UZH decken sich mit den sechs Fokus­bereichen der Allianz: «Daten­wissen­schaft und Künstliche Intelligenz», «Europa und die Welt», «Kulturelles Erbe», «Nach­haltigkeit», «One Health» und «Zukünftige Materialien». Vorge­sehen sind gemein­same Dritt­mittel­einwerbungen, zum Beispiel bei Horizon Europe, zu dem die UZH auch in Zeiten der Nicht-Assozi­ierung so Zugang erhält. 
Die UZH ist noch in zwei weiteren multi­lateralen Hochschul­netzwerken aktiv: Im Kreis der European Research Universi­ties (LERU) und im Netz­werk Universi­tas 21 (U21). Weiter unterhält die UZH bila­terale strate­gische Partner­schaften mit ähnlich ausge­richteten Universi­täten, die jüngste schloss sie 2023 mit der KU Leuven.
 

Neue Karriere­wege

Um gut qualifi­zierten Post­doktorie­renden attraktive Karriere­möglich­keiten jenseits einer Professur zu bieten, schuf die UZH 2022 im Rahmen des Projekts Next Gene­ration@UZH neue Stellen für Lectu­rers und Senior Lectu­rers mit Fokus auf Lehre oder Forschung. 2023 wurden die ersten Lecturer-Stellen mit hervor­ragenden Nach­wuchs­forschenden besetzt. Zudem wurde ein neues Anstellungs­modell für Dokto­rierende und Assistie­rende etabliert (Um­setzung per 1.1.2024), das insbe­sondere die «Protected Time» – die Zeit für die eigene Forschung – klarer, trans­parenter und gesamt­universitär einheit­licher regelt.

Storys aus der Forschung

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