Rechtsprofessorin Margot Michel im Kreis von Mitgliedern ihres Teams. «Unsere Neugier und Entdeckungsfreude richtet sich nicht nur auf unsere Forschungsfelder, sondern auch auf neue Ideen und Chancen, unsere Zusammenarbeit zu gestalten», sagt sie.
Rechtsprofessorin Margot Michel im Kreis von Mitgliedern ihres Teams. «Unsere Neugier und Entdeckungsfreude richtet sich nicht nur auf unsere Forschungsfelder, sondern auch auf neue Ideen und Chancen, unsere Zusammenarbeit zu gestalten», sagt sie.

Personal und Infrastruktur

Die Arbeits­kultur gemein­sam weiter­entwickeln

Als Präsenzuniversität pflegt die UZH den lebendigen Austausch vor Ort. Daneben schafft sie Freiräume zur individuellen und flexiblen Arbeitsgestaltung.

Die Weiterentwicklung der Arbeitskultur an der UZH erfolgt auf einem Fundament, das auch in schwierigeren Zeiten trägt. Trotz der Belastungen durch die vorangegangenen Pandemiejahre war die Arbeitszufriedenheit an der UZH gemäss einer Be­fra­gung im Mai 2022 hoch. Die Mitarbeitenden gaben an, sich motiviert zu fühlen und in ihren Teams Wertschätzung, Vertrauen und Respekt zu erfahren. Gut bewertet wurden auch Aspekte wie Chancengleichheit und Diversität.

Neues Arbeitsmodell
Um auch zukünftig ein zeitgemässes und attraktives Arbeitsumfeld bieten zu können, entwickelt die UZH die Rahmenbedingen weiter. Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt, viele Arbeiten lassen sich ortsunabhängig erledigen. Die UZH lenkt die Dynamik dieses Wandels in die Bahnen einer schrittweisen und nachhaltigen Entwicklung. Sie orientiert sich dabei an ihrem Selbstverständnis als Präsenzuniversität mit einem inspirierenden Campusleben. 2022 führte sie ein neues Arbeitsmodell ein, das die Möglichkeiten zur individuellen und mobilen Arbeitsgestaltung erweitert, zugleich aber den Wert und die Bedeutung der Zusammenarbeit vor Ort betont. Diese gilt es zu pflegen und zu gestalten.

Gemeinsamer Lernprozess
Die Weiterentwicklung der Arbeitskultur an der UZH ist ein gemeinsamer, evidenzbasierter Lernprozess, der ein hohes Mass an Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Füh­rungs­stärke voraussetzt. Die UZH unterstützt diesen Prozess durch Befähigung ihrer Mitar­beitenden. In den letzten Jahren baute sie ihr Angebot zur Förderung von Führungs­kompetenzen Schritt für Schritt aus. Mit der Gründung einer Leadership and Governance Academy und einem Pilotprojekt zur Zukunft der Zusammen­arbeit setzte sie 2022 diese Strategie fort.

Räumliche Entwicklung
Ziel der räumlichen Entwicklung der UZH sind Forschungs- und Lehrumgebungen, die optimal auf die Bedürfnisse der verschiedenen Disziplinen ausgerichtet sind. Schrittweise werden dabei neue Modelle erprobt, die eine flexible Nutzung ermöglichen. Pilotprojekte dazu laufen im 2022 eröffneten Laborbau des Functional Genomics Center Zurich, im Irchel-Neubau UZI 5 und im neu angemieteten Westpark. Für das Selbstverständnis der UZH als Präsenzuniversität, die den Austausch fördert, steht exemplarisch das geplante FORUM UZH.

Teamarbeit in der Abteilung für Dentale Material­wissen­schaften am Zentrum für Zahn­medizin. «Ein Team setzt sich aus ver­schie­denen Persönlich­keiten mit unter­schiedlichen Erwartungen und Arbeits­stilen zusammen. Eine hybride Arbeits­weise, die all diesen Aspekten Rechnung trägt, ohne die Qualität und Effizienz der Arbeit zu beein­trächtigen, erfordert von Vor­gesetzten viel Erfahrung und Flexibilität», sagt Professorin Mutlu Özcan.

Die UZH investiert nachhaltig in die eigene Zukunftsfähigkeit – durch Befähigung ihrer Mitarbeitenden.

Präsenz pflegen und Flexibilität ermöglichen

Im Mai 2022 führte die UZH das neue Arbeits­modell «Mobiles Arbeiten» ein. Es orientiert sich an den Erforder­nissen einer Präsenz­universität und nutzt zugleich die Möglich­keiten zur flexiblen Arbeits­organisation. Das Modell sieht vor, dass Mitarbeitende in der Regel zu 60 Prozent und mehr ihres jeweiligen Beschäftigungs­grades vor Ort an der UZH arbeiten. Darüber hinaus ist mobiles Arbeiten möglich, soweit es die betrieblichen Bedürfnisse und die Aufgaben der Mitarbeitenden zulassen. Wer aus­schliesslich vor Ort an der UZH arbeiten möchte, darf das in jedem Fall tun. Die Führungs­kräfte der UZH sorgen in ihren Einheiten für die richtige Balance zwischen Präsenz­zeit und mobiler Arbeit. Sie werden dabei von der Abteilung Personal unterstützt.

Austausch und Vernetzung
Ihrem Selbstverständnis nach ist die UZH eine eng verbundene Forschungs- und Lehr­gemeinschaft, die vor Ort einen lebendigen Austausch pflegt. Gerade die Einschränkungen während der Pandemiezeit haben gezeigt, dass soziale Kontakt- und Ver­netzungs­möglich­keiten vor Ort für Studierende essenziell sind. Dies gilt auch für Mitarbeitende: Präsenz vor Ort ist wichtig für die Identifikation mit der eigenen Arbeit, die soziale Einbettung und für die angemessene Beurteilung der Arbeitsleistungen durch ihre Vorgesetzten. Für den Teamzusammenhalt ist Kopräsenz, also die gleichzeitige Anwesenheit aller Mitglieder, grundlegend.

Aber auch mobile Arbeitsformen haben Vorteile: In Ergänzung zur Präsenzarbeit erlauben sie es, bestimmte Aufgaben zielführender zu erledigen und den Arbeitsalltag einfacher zu gestalten.

Positive Resonanz
Bei den Mitarbeitenden kommt das neue Arbeits­modell gut an, wie eine im Sommer 2022 diesem Thema gewidmete Befragung zeigte. Die Mit­arbei­tenden begrüssen die flexibleren Regelungen und schätzen zugleich die Vorteile des Präsenz­betriebs. Gemäss den Be­fra­gungs­ergebnissen erwarten sie, dass sich das Modell positiv auf die Attraktivität der UZH als Arbeit­geberin, auf die Arbeits­zufrieden­heit und die Produktivität auswirken wird.

Entwicklungsimpulse setzen

Die Ausgangslage bei der Weiterentwicklung der Arbeitskultur ist je nach akademischer Disziplin unterschiedlich. Deshalb wurde 2022 ein Pilotprojekt lanciert, in dem Profes­sorin­nen und Professoren aus allen Fakultäten Ideen dazu sammeln, teilen und ausprobieren, wie sich eine lebendige Campus­kultur mit digitalen Technologien und mobilen Arbeits­formen verbinden und erneuern lässt. Unter Anleitung des UZH Center for Leadership in the Future of Work erproben sie gemeinsam mit ihren Teams Best Practices für eine zukunfts­orientierte Arbeits­gestaltung. Die Ergebnisse des Pilotprojekts sollen der ganzen Universität neue Impulse vermitteln.

Führungskompetenzen stärken

Die UZH baut auf ein hohes Mass an Autonomie und Eigenverantwortung ihrer Ange­hörigen. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an die Führungsqualität auf allen Ebenen. Um die universitäre Selbstorganisation auf eine zukunftsfähige Grundlage zu stellen, hat die UZH in den vergangenen Jahren nachhaltige Professionalisierungs­bemühungen in den Bereichen Leadership und Governance unternommen und damit in verschiedener Hinsicht Pionier­arbeit geleistet. Im Zuge der Projekte «Stärkung der Führung UZH» und «Governance 2020+» wurden Führungs­aufgaben neu zugeordnet und breiter abgestützt. Gleichzeitig wurden Massnahmen getroffen, um Führungs­kräfte aller Stufen, insbesondere auch Professorinnen und Professoren, bei ihren vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. Dazu wurde eine Reihe von Weiterbildungs­angeboten und Veranstaltungsreihen ins Leben gerufen, darunter das CAS-Programm «Leadership und Governance an Hoch­schulen», das Leadership Development Program, der UZH Führungsdialog und der Onboarding Day.

Support unter einem Dach
Um die Angebote unter einem Dach zusammenzuführen und damit insgesamt zu stärken, wurde Ende 2022 die UZH Leadership and Governance Academy gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die Angebote zu koordinieren, Doppel­spurigkeiten im Angebot zu vermeiden, Lücken zu erkennen, Neuerungen anzuregen, die verschiedenen Akteure zu ver­netzen – und damit die Entwicklung eines gemeinsamen, hochschulspezifischen Füh­rungs­verständ­nisses aller UZH-Angehörigen zu fördern. Das neu entwickelte Leadership-Programm für Profes­sorin­nen und Professoren schliesst eine solche Lücke und wird 2023 zum ersten Mal angeboten.

Die Academy ist organisatorisch in das Center for Higher Education and Science Studies (CHESS) eingebunden, das über Hoch­schul­entwick­lung forscht und Beratungs­funktionen in diesem Gebiet wahr­nimmt. Das CHESS bietet ein passendes Umfeld, um Weiterbildung, Beratung und Forschung im Bereich Leadership und Governance miteinander zu ver­knüpfen.

Mit der Leadership and Governance Academy investiert die UZH nachhaltig in die eigene Zukunftsfähigkeit – durch Befähigung ihrer Mitarbeitenden.

«Ein gemeinsamer Lernprozess»

Stefan Schnyder,
Direktor Finanzen und Personal
(bis Ende 2022)

Christian Schwarzenegger,
Prorektor Professuren und wissenschaftliche Information

François Chapuis,
Direktor Immobilien und Betrieb

Interview zur Weiterentwicklung der Arbeitskultur an der UZH

Stimmen zur Weiterentwicklung der Arbeitskultur an der UZH

«Die durch die neue Regelung zum mobilen Arbeiten geschaffene Flexibilität ist sehr zu begrüssen. Für den Zusammen­halt in den Teams und für die Führungs­kräfte stellt sie jedoch eine neue Heraus­forderung dar. Ich bin überzeugt, dass wir aus den Erfahrungen lernen werden, den richtigen Umgang damit zu finden – zum Nutzen aller Beteiligten.»

Laura Beccarelli

Co-Präsidentin der Vereinigung des administrativen und technischen Personals (V-ATP)

«Gute Führung ist grundlegend für die Zufrieden­heit und Leistungs­fähigkeit von Teams. Die Förderung von Führungs­kompetenzen ist deshalb ein wirkungs­voller Hebel für die Gesamt­entwicklung der UZH.»

Klaus Jonas

Em. Professor für Psychologie und Leiter der 2022 gegründeten UZH Leadership and Governance Academy

«Faire Chancen für alle UZH-Angehörigen ist ein wichtiges Anliegen. Die Ergebnisse der Mitarbeitenden­befragung zeigen, dass die UZH im Hinblick auf Chancen­gleichheit und Diversität auf einem guten Weg ist. Die Umsetzung der Diversity Policy und des Verhaltens­kodex Gender Policy muss weiter voran­getrieben werden, damit wir den Bedürfnissen unserer Studierenden und Mitarbeitenden gerecht werden können.»

Christiane Löwe

Leiterin Abteilung Gleichstellung und Diversität

«Die starke Bindung unserer Mitarbeitenden an die UZH ist ein Kapital, mit dem wir sorgfältig umgehen, sie ist nicht selbst­verständlich. Inspirierende Arbeits­inhalte, wirksame, positive Führung sowie ermöglichende Arbeits­modelle und -räume sind unabdingbare Beiträge der UZH als Arbeit­geberin, um diese Bindung zu rechtfertigen. Mit dem Ausbau dieser Beiträge sind wir auf gutem Weg, wir werden aber weiter hinschauen, zuhören und investieren.»

Karin Bertschinger

HR Leitung

«Ich bin wirklich begeistert von unserer neuen Arbeits­umgebung im neuen Gebäude UZI 5. Sie bietet genau die flexible Infrastruktur, die wir für unsere Forschung brauchen.»

Bernd Bodenmiller

Professor für Quantitative Biomedizin

Campus-Storys

Arbeits­welten der UZH

Wie lernt man am Anfang einer wissen­schaft­lichen Karriere, auf eigenen Füssen zu stehen? Wie führt man ein Team im Tandem? Wie verbindet man Lernen und Lehren? Was passiert, wenn Auf­gaben sich verändern? Die Zukunft der Arbeit beginnt jeden Tag aufs Neue. Erfahren Sie, wie UZH-Mitarbeitende den Wandel mit­gestalten.

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